Wasseraufbereitung 

Pflegeanleitung für Schwimmbadwasser und die richtige Schwimmbadchemie

Als Schwimmbadbesitzer ist es wichtig, das Badewasser richtig zu pflegen, damit man im ganzen Jahr viel Spaß an seinem Pool haben kann. Die richtige Pflege des Wassers erfordert einige Wissensgrundlagen, doch wenn man diese kennt, ist es gar nicht mal so schwierig. Es ist uns ein Vergnügen, Ihnen grundlegende Kenntnisse in der Schwimmbadwasseraufbereitung und die Funktionsweise bestimmter Pflegeprodukte zu vermitteln.

Grundlagen der Wasseraufbereitung

Bei der Wasserpflege von Pools unterscheidet man grundsätzlich zwischen physikalischen und chemischen Verfahren. Um in hygienisch einwandfreiem Wasser baden zu können, sind stets beide Aufbereitungsmethoden erforderlich.

Eine funktionierende Wasseraufbereitung erfordert eine gute Umwälzung und Filtration des Wassers. Man spricht dabei von der physikalischen Wasseraufbereitung. Die Reinigung von Wasser mit UV-Strahlung oder Ozon gehört ebenfalls zu den physikalischen Wasseraufbereitungsverfahren. Die Zugabe von Wasserpflegeprodukten hingegen gehört zur chemischen Aufbereitung. Die physikalische und die chemische Wasseraufbereitung ergänzen sich gegenseitig, um eine effektive Pflege zu gewährleisten: Die Umwälzung und Filtration allein genügen nicht, um das Wasser klar und frei von Keimen zu halten. Bakterien, Pilze und Viren werden durch Desinfektionsmittel bekämpft, das Algenwachstum wird durch Algizide sicher verhindert und viele feinste Partikel und Trübstoffe erst durch Flockungsmittel aus dem Wasser entfernt.

Physikalische Wasseraufbereitung:

Filtration

Wenn das Becken gut durchströmt wird, hält der Filter die meisten größeren Schmutzpartikel zurück. Im Allgemeinen ist ein guter Richtwert für die Filtrationszeit so, dass die Filterpumpe täglich so lange betrieben wird, dass das gesamte Wasservolumen mindestens dreimal umgewälzt wird. Das bedeutet normalerweise eine Filterlaufzeit von 16 bis 20 Stunden pro Tag, eine längere Filterlaufzeit ist jedoch nie falsch. Filter sollten wöchentlich rückgespült werden. Auch ist es ratsam, mindestens 1% des Wassers pro Woche durch Frischwasser zu ersetzen. Fremdkörper, die trotz Filtration immer noch im Wasser vorhanden sind, können manuell durch einen Kescher oder mit einem manuellen oder automatischen Bodensauger (automatischer Schwimmbadroboter) abgesaugt werden.

Ozonanlage

Ozon wird durch eine UV-Strahlung von 185nm produziert und wird durch höhere UV-Strahlung ab 256nm wieder «zerstört» bzw. unschädlich gemacht. Beim Einsatz von Ozon in der Wasseraufbereitung kann dieses Merkmal erfolgreich zur oxidativen Desinfektion verwendet werden. Ozonmoleküle setzen sich aus drei Sauerstoffatomen (O3) zusammen, dabei ist das dritte Atom mit den anderen beiden relativ locker verbunden. Bei einem Zusammenstoß von Ozon- und „Schmutz“-Molekülen im Wasser kommt es zu einer chemischen Reaktion, der Oxidation. Dabei wird das dritte (lose) Sauerstoffatom des Ozons freigesetzt, was zur Zerstörung organischer Moleküle führt, die in Bakterien, Viren, Pilzen und Algen vorkommen. In der Wasseraufbereitung wird Ozon am effektivsten in einem UV-Ozon-Kombinationsverfahren eingesetzt. Auf diese Weise entstehen eine umweltschonende Wasseraufbereitung und Desinfektion, die keine Rückstände im Wasser hinterlassen und eine Reduzierung der zusätzlichen chemischen Wasserpflegemittel um bis zu 40% ermöglichen.

Achtung:

Es ist zu beachten, dass nicht alle Kombinationsanlagen und Verfahren die angestrebte Wirkung erzielen! Aufgrund fehlenden Fachwissens und unzulässigen Gebrauchs, sind viele billigere Produkte auf dem Markt nicht wirksam. Die von uns verwendeten SOL-UV-Produktserien «Aqua Induct-profi®», «LegioDes®» und «MAVOX» wurden in jahrelanger Forschung entwickelt und konzipiert, damit wir jederzeit eine hohe Qualität und Leistungsfähigkeit gewährleisten können.

Chemische Wasseraufbereitung

Das Wasser im Pool ist lebendig und steht verschiedenen Belastungen gegenüber. Ins Badewasser dringen ständig organische und anorganische Substanzen ein, wo sie sich vermehren und zu einer Trübung des Schwimmbadwassers führen. Tut man nichts dagegen, vermehren sich Bakterien, Viren und Algen unkontrolliert und können zu gesundheitlichen Gefahrenquellen werden. 

Die chemische Wasseraufbereitung umfasst die folgenden fünf Pflegeschritte:
pH-Wert-Regulierung, Wasserdesinfektion, Algenverhütung, Flockung und Filterpflege.

pH-Wert-Regulierung

Bei der Pflege des Schwimmbadwassers ist die Regulierung des pH-Werts der erste und wesentlichste Schritt. Im Badewasser beträgt der pH-Wert idealerweise 7,0 bis 7,4. Die Pflegemittel zeigen nur in diesem Bereich eine maximale Wirksamkeit. Das Füllwasser des Schwimmbads beeinflusst den pH-Wert maßgeblich, da dieser je nach Wasserhärte und Temperatur stark variieren kann. Daher ist es notwendig, ihn regelmäßig zu überprüfen und falls nötig anzupassen; pH-Minus senkt dabei einen zu hohen pH-Wert, während pH-Plus einen zu niedrigen pH-Wert anhebt.

Wasserdesinfektion

Es gibt im Grunde drei erprobte Verfahren zur Desinfektion von Badewasser: Die Aufbereitung durch Chlor, durch Brom und durch Aktivsauerstoff. Die Vor- und Nachteile aller drei Methoden sind hier kurz dargestellt.

  • Desinfektion mit Chlor:

Chlor wird am häufigsten zur Wasserdesinfektion verwendet. Es ist gut geeignet, um organische Verunreinigungen zu oxidieren und zerstört Bakterien mit grosser Wirksamkeit. Chlor kann zur Stossdesinfektion sowie zur kontinuierlichen Dauerdesinfektion verwendet werden.
Eine Chlordesinfektion ist eine gute Wahl für Poolbesitzer, die ein sicheres und verlässliches Verfahren suchen, das für hygienisch einwandfreies Wasser sorgt und dabei ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.

  • Desinfektion durch Brom:

Brom hat ähnliche Merkmale wie Chlor, was die verlässliche Wasserdesinfektion betrifft. Brom ist im Gegensatz zu Chlor jedoch bei höheren pH-Werten und Temperaturen effektiver.
Das Desinfektionsmittel Brom bietet Poolbesitzern, die eine zuverlässige und dauerhafte Desinfektion ohne Chlorgeruch wünschen, eine gute Alternative zum Chlor. Außerdem eignet es sich hervorragend zur Desinfektion von Whirlpools, Innenpools und Swimmingpools – selbst bei sehr kalkhaltigem Wasser!

  • Desinfektion durch Aktivsauerstoff:

Die Verwendung von Aktivsauerstoff zur Wasserdesinfektion ist eine zusätzliche hochverträgliche Option zu Chlor. Wasser, das mit Aktivsauerstoff gepflegt wird, wirkt weich auf die Augen, die Haut und das Haar.
Aktivsauerstoff ist eine ausgezeichnete Wahl für Personen, die kristallklares und angenehm sanftes Poolwasser ohne Chlorgeruch wünschen. Diese Art der Wasseraufbereitung eignet sich besonders gut für Besitzer von Pools mit Allergien oder sehr sensibler Haut.

Algenverhütung

Algen sind Lebewesen, die unerwünschte organische Substanzen erzeugen, welche Bakterien und Pilzen als optimalen Nährboden dienen. Grund genug, das Wachstum von Algen im Pool zu verhindern.
Algenbildung kann in der Regel durch sogenannte Algizide verhindert werden. Im Allgemeinen ist es wichtig zu beachten, dass Algizide überwiegend präventiv wirken und nur dann wirken, wenn im Wasser die richtige und ausreichende Menge an Algizid vorhanden ist. Dafür ist es notwendig, dass die Konzentration des Produkts im Wasser korrekt dosiert und die Menge des Algizids im Wasser regelmäßig nachgefüllt wird.

Flockung

Gelegentlich treten in jedem Schwimmbad Trübungen im Badewasser auf. Die Ursache dafür sind Schmutzpartikel, die im Wasser schweben. Aufgrund ihrer „natürlichen“ negativen Ladung stossen sich diese kleinen Teilchen gegenseitig ab und sinken nicht zu Boden. Die Mehrheit der Filter ist nicht in der Lage, solche sehr kleinen Teilchen aus dem Wasser zu entfernen, wodurch das Wasser eintrübt. Mit Flockungsmitteln ist es möglich, Schwebepartikelchen herauszufiltern. Kleine Partikel werden durch das Flockungsmittel angezogen und schließlich sind diese Flocken so groß, dass sie sich Sandfilter  herausgefiltert werden können. Beim nächsten Rückspülen werden dann diese Verschmutzungen entfernt. Eine gute Flockung trägt dazu bei, die Kapazität des verwendeten Desinfektionsmittels zu verbessern. Bei Wasseraufbereitungssystemen mit Aktivsauerstoff ist dies besonders deutlich zu erkennen: Bei guter Flockung entsteht kristallklares Wasser.

Filterpflege

Man sollte Sandfilter mindestens wöchentlich sorgfältig rückspülen. Vor dem Winterschlaf kann zudem notwendig sein, ein Filterpflegemittel wie Filtershock oder noch besser Dryox zu verwenden. Dryox ist ein Filterpflegemittel mit einer 100-fach höheren Desinfektionskapazität in Biofilmen im Vergleich zu herkömmlichem Chlor. Es kann auch in Swimmingpools mit Wasseraufbereitung mit Aktivsauerstoff verwendet werden und entfernt potenziell gefährliche Bakterien wie Legionellen, indem es Biofilm in Filtern ablöst. 

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